Freitag, 1. Juli 2011

Der gemeine Dauercamper - Artenunterscheidung Teil 1





Der gemeine Dauercamper:
Im Revier des gemeinen Dauercampers kommt man als Beobachter nur zurecht, wenn man die verschiedenen Rassen unterscheiden kann. Diese kann man am besten während der Campingsaison, von März bis Oktober, in ihrer vertrauten Umgebung sehen.

Der gemeine Dauercamper ist die Hauptrasse. Er verbringt während der Saison jede freie Zeit in seinem Territorium und in der Umgebung. Alleinstehende Dauercamper versuchen sich bei Feierlichkeiten mit ihrem Balzverhalten. Einige scheitern jedoch kläglich aufgrund ihres Rufes/Ihrer Art.
Es gibt folgende Arten, unter denen der gemeine Dauercamper sich unterscheidet. Hier der erste Teil.

Die Rassen:

·         Der Schönwetter-Dauercamper:
Dieser Dauercamper hat seinen Wohnwagen für die komplette Saison auf dem Platz stehen. Jedoch meidet er tunlichst das schlechte Wetter. Experten meinen, der Schönwetter-Dauercamper bestehe aus Zucker. Zumindest verhält sich diese Rasse so.
Scheint die Sonne, ist der Schönwetter –Dauercamper sofort auf dem Platz, reinigt seine Blumenbeete und genießt das Wetter.
Außenstehenden berichtet er auch immer, dass er Vollblutcamper sei und die Zeit auf dem Platz genießen würde. Wie Urlaub sei es.
Bei schlechtem Wetter jedoch hat man keine Chance, den Schönwetter- Dauercamper zu Gesicht zu bekommen.

·         Der Platzhocker-Dauercamper:
Dieser Dauercamper scheint zwar der Sucht des Campens erlegen zu sein, jedoch leidet er unter einer „Bloß-nicht-bewegen“ Krankheit oder hat Angst vor Kontakten.
Der Platzhocker-Dauercamper verbringt die gesamte Dauer seines Campingaufenthaltes in seinem eigenen Territorium und verlässt dieses nur, wenn es dringend notwendig ist. Dazu gehört das Einkaufen, Abwaschen oder die Campingtoilette entsorgen. Meist aber schickt es seinen Untertan, auch Partner genannt, um die Aufgaben zu erledigen.
Einen Platzhocker-Dauercamper erkennt man oft auch daran, dass man ihn nie sieht, dafür aber umso deutlicher hört, wenn dieser seine Kommandos schreit.

·         Der Ich-wohne-hier Dauercamper:
Dieser Dauercamper verbringt das komplette Jahr auf dem Campingplatz. Der Wohnwagen ersetzt die Wohnung, die nur dem Alibi der Meldepflicht dient. Sein Vorzelt ähnelt oft einem Flickenteppich. Überall wurde es ausgebessert, um jeder Jahreszeit trotzen zu können. Auch hat der Platz Gegenstände gelagert, die der gemeine Dauercamper niemals sein Eigen nennen würde.
Der Ich-wohne-hier-Dauercamper verhält sich teilweise wie der Platzwart, da er durch seinen ständigen Aufenthalt den gesamten Campingplatz als sein Revier wahrnimmt und markiert.

·         Der Möchtegern Dauercamper:
Dieser Dauercamper hat meist eine kurze Existenzdauer. Völlig euphorisch beginnt diese Rasse mit dem Aufstellen, Aufbauen und dekorieren seines Platzes. Dabei scheut er keine Mühen und Kosten. Er lebt ein fast dekadentes Dasein und findet Befriedigung darin, von seinen Mitcampern bewundert zu werden.
Da der Möchtegern Dauercamper durch sein ausschweifendes Verhalten schnell erkennen muss, dass  es für die nächste Pacht nicht mehr reicht, besteht seine Existenz nur eine geringe Dauer von Campingmonaten. Manche schaffen auch die ein oder andere komplette Saison, jedoch werden diese so schnell wieder vergessen, wie sie gekommen sind.

·         Der Teenie- Dauercamper:
Meist hat diese Art des Dauercampers das schwierigste Los: Ist der Teenie-Dauercamper auf dem Platz aufgewachsen und somit seit Welpenalter dort unterwegs, ist er bekannt wie ein bunter Hund und jeder Camper weiß, bei wem er sich im Falle eines Falles beschweren gehen muss.
Der Teenie-Dauercamper tritt vermehrt in den Schulferien auf. Meist treffen sie sich dann auf Spielplätzen, Seeufern oder, wenn vorhanden, an Aufenthaltsorten extra für Jungtiere.
Mit zunehmendem Alter entdecken sie das andere Geschlecht und aus versteckter Entfernung kann man ihnen dann beim Balzverhalten zusehen.
Da die Teenie-Dauercamper nun auch längere Ausgangszeiten bekommen, ist oftmals die Lautstärke auch über die Nachtruhe hinweg enorm hoch.
Meist hört man da dann das Pöbeln der Alt-Dauercamper.
Die Teenie-Phase dauert pro Wesen nur wenige Jahre. Oftmals verringert sich durch Beenden der Campingsucht auch die Zahl der Teenie-Dauercamper, die ihren Eltern dann in die nächste Leidenschaft folgen müssen.
Nur wenige Teenie-Dauercamper schaffen den Sprung aus ihrer Art in die des ausgewachsenen, gemeinen Dauercampers, indem sie sich ein eigenes Territorium suchen.

·         Der  Urlaubscamper:
Der Urlaubscamper verbringt immer nur sehr kurze Zeit im Territorium. Einige dieser meist putzigen Wesen fallen durch ihre kleinen Zelte, den Gaskochern und ihrem orientierungslosen Wandern über den Platz auf.
Sie sind eher für sich und schließen selten Kontakte zu den gemeinen Dauercampern.
Viele von ihnen sind Wandercamper. So kommt es vor, dass sie selten mehr als einmal den gleichen Platz besuchen.

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