Info:
Jeden Tag kommt ein Teil zur Geschichte dazu, so dass am Ende des Jahres eine lange, spannende, traurige oder witzige Geschichte raus kommt.
Und das Beste daran: Ihr könnt mitmachen!
Einzige Voraussetzung dafür ist ein Kommentar unter dem Text. Dort dürft Ihr mir ein Wort hinterlassen, das am nächsten Tag in die Geschichte mit eingebaut wird.
Wichtig! Schreibt dazu, dass es sich um das Wort handelt. Denn "Super!", "Scheiße", "Mist" sehe ich als Kompliment oder Kritik. Steht es aber so drin, "Stichwort: Scheiße" kann ich es auch einarbeiten.
Die vorgeschlagenen Worte sind im Text dann gelb markiert...
60. Tag: 366 Tage Projekt: Die Mitmachgeschichte
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"In der Küche steht übrigens noch Sahnetorte!" verkündete Frau Meyeroth lautstark, so dass jeder im Raum aufschaute.
Als sie die volle Aufmerksamkeit hatte, fuhr sie fort, dass es die Geburtstagstorte von Meike war, die vor Silvester Geburtstag hatte und nun noch einen ausgab.
Eine Joghurt Kirsch Torte, wie sie betonte.
"Ich habe ihr diese Eneloop Akkus besorgt und einen Gutschein für Hagenbeck, weil sie doch die Giraffen so mag. Wer mir noch kein Geld gegeben hat, kann das jetzt gerne noch nachholen."
Und schon ging sie herum, von Kollege zu Kollegin.
Ihre Haare waren wie immer perfekt gestylt und das Haarspray war so massig drauf verteilt, dass man die Haare durchbrechen konnte. Mit ihren leicht vorstehenden Schneidezähnen sah sie aus, wie ein Karnickel. 'Frau Hasenzahn' nannten die Kinder sie auch manchmal. Die Kollegen hingegen nannten sie liebevoll Häschen oder Hasi. Sie selbst störte es nicht. Sie freute sich über die Aufmerksamkeit, die man ihr so zusätzlich schenkte.
"Ich gebe mich nicht ab mit Kinkerlitzchen, sondern konzentriere mich auf meine Arbeit!" Hatte sie einmal gesagt.
Und das tat sie mit Herzblut. Sie war sehr engagiert und setzte sich sowohl für Kinder, als auch für die Kollegen ein.
Bestimmt schloss sie auch all ihre Kollegen in ihr Nachtgebet mit ein, dachte Ole und lächelte.
Ole griff nach der Morgenpost vor sich auf dem Tisch und blätterte sie flüchtig durch. Ein Artikel über Dieter Bohlen und die neue DSDS Staffel sprang ihm regelrecht ins Auge.
Dass dieser Mann noch Liebesbriefe bekam, verstand er überhaupt nicht. Terrorwarnungen könnte er eher nachvollziehen. Gut, seine Sprüche gegen so manchen Kandiaten waren klasse, aber ansonsten konnte er dieser Grinsebacke nichts abgewinnen.
Die Schulglocke ertönte und deute Kindern und Lehrern, dass der Schulalltag wieder begonnen hatte.
Meike kam kurz herein, schnappte sich die Schultasche, nahm die Geburtstagsglückwünsche entgegen und hastete weiter zu ihrer Klasse. Auch Oles Kollegen machten sich auf den Weg zum Unterricht.
Nur Ole konnte entspannt sitzen bleiben und seinen Kaffee zuende trinken.
Er hatte erst in der zweiten Stunde Sportunterricht.
Für die Stunde mit der ersten Klasse hatte er sich das Spiel "Feuer, Wasser Sturm" überlegt. Wetterkapriolen, die die Kinder dazu bringen, schnell zu überlegen und die richtigen Gegenstände zu wählen, auf die sie springen müssen.
Nach dem letzten Schluck Kaffee stellte er seine Tasse zurück auf den Tisch, nahm seinen Trainingsanzug und Turnschuhe und ging über den Schulhof zur Turnhalle.
Im Treppenhaus zu den Umkleiden kam ihm bereits der Geruch der Matten, Kästen und Bälle aus der Gerätekammer entgegen.
Er zog sich um, öffnete die Tore und schob den Wagen mit den Turnmatratzen in die Halle. Hollahoop Reifen rollte er im Dutzend heraus, die mit einem lauten Scheppern auf dem Boden aufschlugen.
Für einen Moment überlegte er, die Seidentücher mit auf den Hallenboden zu verteilen, die er vor einem Jahr günstig bei ebay geschossen hatte. Dann verwarf er den Gedanken wieder: Rutschgefahr, wenn die Kinder umher rennen würden.
Die großen Matten würde er erst im Beisein der Kinder von der Wand lösen, so dass sie ihm beim Transport helfen konnten.
Um die alleine zu transportieren, hätte er Kräfte wie Herkules haben müssen. Oder einen Gabelstapler.
Der Gong ertönte erneut und Ole wunderte sich wie sonst auch immer, wie schnell eine Unterrichtsstunde verging, wenn er die Halle vorbereitete.
Er wartete auf den zweiten Gong und ging dann nach unten, um die Kinder hinein zu lassen.
Einige Jungs hatten ihre Star Wars Hefte mit und tauschten fleissig Klebebildchen.
Piet, ein Blondschopf mit Sommersprossen, erzählte gerade einem Jungen, dass er im Skiurlaub einen Sonnenstich gehabt hätte. "Meine Haut war ganz rot und fühlte sich richtig heiß an."
"Moin Piet, Du meinst bestimmt einen Sonnebrand. Sonnenstich ist da was anderes," mischte sich Ole mit ein.
Die Kinder flüchteten vor der Kälte ins Treppenhaus und verschwanden, Jungen und Mädchen aufgeteilt, in die Umkleiden.
Ole holte sich seine Pfeife und betrat die Halle. Wenig später trudelten die ersten in Sportkleidung hinein.
"Iieh, Felix hat die ganze Umkleide vollgepupst. das stinkt da jetzt nach Rosenkohl!" beschwerte sich einer.
"Bis zum Ende der Stunde wird der Geruch schon abgezogen sein. Die Fenster sind schließlich auf."
Nachdem alle Kinder vor ihm auf der Bank saßen und er die Anwesenheit ins Heft eingetragen hatte, erklärte er ihnen das Spiel:
"Ihr bewegt Euch im Raum umher. Keiner darf still stehen! Ich werde dann entweder Feuer, Wasser oder Sturm rufen. Ihr müsst entsprechend reagieren. Wer dies als letztes schafft, scheidet ausund setzt sich auf die Bank. Anschließend bewegen sich wieder alle Spieler durch den Raum .."
Die Kinder sahen ihn aufmerksam an und nickten brav.
"Ich erkläre Euch die einzelnen Begriffe:
Feuer: Ihr legt Euch flach auf den Boden, die Hände schützend auf dem Kopf.
Wasser: Keiner darf den Boden berühren, alle müssen sich also auf Matratzen, Bänke, Hollahoopreifen etc. retten.
Sturm: Ihr müsst Euch bei einem stabilen Gegenstand festhalten oder gegenseitig festhalten, damit ihr nicht weggeweht werdet.Verstanden?"
Im einstimmigen Chor riefen sie ja und Ole forderte sie daraufhin auf, durch die Halle zu rennen.
"Sturm!" rief er laut.
Sofort liefen die Kinder hastig zu einem Partner und umklammerten sich.
Jedem Topf sein Deckel, dachte er amüsiert und pfiff kräftig in die Pfeife, um die Kinder wieder laufen zu lassen.
...