4. Teil: Die Ankunft
Hat der Dauercamper zu Beginn des Wochenendes oder Urlaub sein Territorium erreicht spielt sich der Ablauf bei einigen folgendermaßen ab:
Sie laden gemeinsam das Auto aus, verstauen alles in Wohnwagen und Vorzelt, begutachten den Zustand ihres Platzes und entscheiden gemeinsam, was als nächstes unternommen wird. Ihre Nachbarn werden mit einem Winken, Zunicken und kurzem Gespräch begrüßt.
Dann gibt es aber noch die andere Seite, oft entdeckt bei Familien:
Der Rudelführer steigt aus dem Auto, öffnet den Kofferraum für sein Weibchen, sperrt sein Territorium auf und gewährt der Familie Einlass in Wohnwagen und Vorzelt.
Aufgrund der langen Fahrt, entschuldigt es sich und entschwindet zügig zum Toilettenhaus. Ein „Ich bin kurz pinkeln“ ist da meist die Begründung. Männchen, wie auch Weibchen wissen in diesem Moment, dass es nicht beim „nur pinkeln“ bleibt.
Unterdessen macht sich das Weibchen an die Arbeit: Sie räumt die vollgepackten Taschen aus dem Auto, schleppt die Lebensmittel ins Domizil, räumt diese in den Kühlschrank, beaufsichtigt die Kinder, lüftet im Wohnwagen durch, stellt die Gartenmöbel auf, trägt die Sitzpolster nach draußen, befreit den Gartentisch vom Blütenstaub, beaufsichtigt die Kinder, bereitet den Grill vor, deckt den Tisch, macht den Salat, beaufsichtigt die Kinder und fragt sich, ob ihr Mann ins Klo gefallen ist.
Sie schafft es nicht, ihre Stimmung konstant zu halten. Von Minute zu Minute, Stunde zu Stunde erhitzt sich diese zu immensen Temperaturgraden.
Hat die Frau nach etwa drei Stunden alle Hoffnung aufgegeben, ihren Mann jemals wieder zu Gesicht zu bekommen, kommt dieser torkelnd auf das Territorium. Typisch für Weibchen in dieser Situation, fängt sie an, ihren Mann zu tadeln.
Ein lallendes „Mensschhhh, wazz bissu heute wieder zickisch“ von sich gebend, lässt sich der Mann zufrieden auf seinen Platz nieder und erfreut sich an seiner Idee, mit der Familie zusammen zu sein.
Unterbrochen von vereinzelten „Lockrufen des Brüllkäfers.“