Dienstag, 5. April 2011

Der gemeine Dauercamper Teil 2

2.Teil: Installationsarbeiten
Hat der gemeine Dauercamper die Reinigungsarbeiten in Wohnwagen, Vorzelt und auf dem Platz erledigt und das Bedürfnis nach Klatsch und Tratsch befriedigt, geht es zur nächsten Phase: Kontrollieren und installieren der Elektrogeräte.
Diese Phase ist für den Dauercamper äußerst wichtig und entscheidend für die Dauer des Aufenthaltes.
So mancher Dauercamper hat ein Wochenende ohne TV und nur mit seinem Partner nicht überstanden.
Das Weibchen wird vor den Laufenden Fernseher gesetzt. Gebannt beobachtet es den Bildschirm und scheint wie Aschenputtel die schwarzen von den weißen Punkten auseinander halten zu wollen.
Während das Männchen sich draußen an die für ihn zu hohe Satellitenschüssel stellt und mit größtem Feingefühl die Schüssel bewegt.
Sobald das Weibchen mit vor Ekstase quiekenden Lauten beginnt, weil sich das Bild verändert, startet das Schauspiel. Mit rasender Geschwindigkeit versammeln sich weitere gemeine Dauercamper und beginnen, mit Kommentaren von Nutzen zu sein.
Einige beobachten aus der Ferne.
Wir werden Zeuge folgenden Naturschauspiels:
„Ja!“
„Was ja?“
„Bild ist da!…. Wieder weg!... Halt! Jetzt ist gut!“
„Hä?“
„Ist gut!“
„Noch ein Stück?“
„Nein ist gut!.... Ne jetzt nicht mehr!“
„Ja was denn nun?“
„Oh ja, ja, lass so…. ne wieder zu weit!“
Experten sprechen von Aktdauern mit bis zu 2 Stunden Länge.
Ist das Bild endlich zur vollsten Zufriedenheit eingestellt, hat das Weibchen sich die Tränen der letzten Beleidigungsrufe („Du bist echt zu blöd!“) des Männchens aus dem Gesicht gewischt und haben sich die letzten Beobachter in ihre Territorien zurück gezogen, kehrt Ruhe ein.
Männchen und Weibchen lassen sich erschöpft auf die Sitzpolster nieder. Die Fernbedienung wird wie eine Art Friedensangebot an das Männchen gereicht und voller Wohltat wird sich durch das abendliche Programm gezappt.
Unterbrochen von vereinzelten „Lockrufen des Brüllkäfers“.

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