Info:
Jeden Tag kommt ein Teil zur Geschichte dazu, so dass am Ende des Jahres eine lange, spannende, traurige oder witzige Geschichte raus kommt.
Und das Beste daran: Ihr könnt mitmachen!
Einzige Voraussetzung dafür ist ein Kommentar unter dem Text. Dort dürft Ihr mir ein Wort hinterlassen, das am nächsten Tag in die Geschichte mit eingebaut wird.
Wichtig! Schreibt dazu, dass es sich um das Wort handelt. Denn "Super!", "Scheiße", "Mist" sehe ich als Kompliment oder Kritik. Steht es aber so drin, "Stichwort: Scheiße" kann ich es auch einarbeiten.
Die vorgeschlagenen Worte sind im Text dann gelb markiert...
91. Tag: 366 Tage Projekt: Die Mitmachgeschichte
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Morgen war bereits Freitag. Ole war erstaunt, wie schnell die erste Woche schon wieder rum gegangen war. Am Montag hätte Bernd Geburtstag. Das Buch für ihn lag schon fertig eingepackt parat im Flur. Direkt neben dem Strafzettel, den er bekommen hatte. Ob die Politessen für jeden ausgefüllten Strafzettel eine Belohnung bekommen würden? Er war sich sicher, dass die unter sich bestimmt regelrechte Wettrennen absolvieren. So wie die Kinder in der Schule.
Ole suchte die Geburtstagskarte für Bernd raus und legte sie in seine Tasche. Passend für seinen Garten und seiner Liebe zu Blumen, war diese vollgedruckt mit Stiefmütterchen. Im Hintergrund sah man einen Sonnenschirm und eine Liege. Dazu der Text, dass er sich jetzt im Rentenalter voll und ganz auf Schwiegerdrachen und Stiefmütterchen konzentrieren könne.
Ute hatte die Karte selbst gemacht und ihm die heimlich zugesteckt, so dass Bernd es nicht mitbekam.
Der Spruch spielte auf den Einzug von Utes Mutter hinaus. Der Liebestöter, wie Bernd meinte, weil seine Frau und ihre Mutter ein sehr inniges Verhältnis hätten und er dann sicherlich nur noch die zweite Geige spielen würde.
Utes Mutter hatte einige Jahre an der Elfenbeinküste gelebt. Sie war mit einem bekannten Staranwalt verheiratet und führte ein Leben in purem Luxus. Dann schlug der Pleitegeier zu. Der Anwalt wurde in eine Intrige verwickelt, fast zeitgleich brachen Kunsträuber in ihrer Villa ein. Darüber wurde sogar hier in der Lokalpresse berichtet. Zu guter Letzt verkündete ihr Mann, dass er sich neu verliebt hätte. Grund genug für Utes Mutter, wieder zurück nach Deutschland zu kommen.
Und da Bernd gerade eine Gehaltserhöhung bekam und ihr Haus doch genügend Platz hätte, ließ er sich überreden, dass Schwiegermutter bei ihnen einziehen könne.
Bernd hatte ihm erzählt, dass sie samt Pferd, Hufkratzer und angeblich auch Hufschmied kommen würde.
Den Kater Kasimir wollte er ihm auch gleich unterjubeln. Schließlich hätte er doch schon einen alten Kater, da könne er sicherlich Gesellschaft gebrauchen.
Ole hatte dankend abgelehnt. Ein solch eigensinniges, stures Tier reichte ihm völlig.
Sein PC war nun fertig und er holte den Schlüsselanhänger mit digitalem Bilderrahmen aus der Schublade, um neue Bilder drauf zu ziehen. Fotos von seiner Schwester, seinem Halbbruder, seiner Mutter, Oskar und vielleicht auch von seinem Vater mitsamt Tussi sollten mit drauf.
Nebenbei hörte er Radio. Meat Loaf sang sein „I would do anything for Love“ und Ole dachte an sein Treffen mit Meike am Samstag. Sie verstanden sich gut und hey. Wer weiß, vielleicht würde zwischen ihnen doch was gehen.
Sie hatte kein mieses Karma, wie seine Schwester sagen würde. Und er weiß, dass sie genauso gerne „Findet Nemo“ guckte, wie er.
Vielleicht würden sie sich den Film nach dem Fotobuch basteln ansehen. Dabei noch eine Pizza essen und den Abend ausklingen lassen?
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