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Jeden Tag kommt ein Teil zur Geschichte dazu, so dass am Ende des Jahres eine lange, spannende, traurige oder witzige Geschichte raus kommt.
Und das Beste daran: Ihr könnt mitmachen!
Einzige Voraussetzung dafür ist ein Kommentar unter dem Text. Dort dürft Ihr mir ein Wort hinterlassen, das am nächsten Tag in die Geschichte mit eingebaut wird.
Wichtig! Schreibt dazu, dass es sich um das Wort handelt. Denn "Super!", "Scheiße", "Mist" sehe ich als Kompliment oder Kritik. Steht es aber so drin, "Stichwort: Scheiße" kann ich es auch einarbeiten.
Die vorgeschlagenen Worte sind im Text dann gelb markiert...
78. Tag: 366 Tage Projekt: Die Mitmachgeschichte
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Vielleicht lag es auch einfach an Oskars Altersstarrsinn, dass er sich die früher zu wenigen Streicheleinheiten nun einfordern wollte. Er veränderte sich eh in letzter Zeit. Die Momente auf der Katzentoilette verbrachte er mit viel Radau. Er maunzte entsetzlich laut bei seinem Geschäft, so dass Ole schon den Verdacht hatte, Oskar hätte eine Gallenkolik. Zum Tierarzt war er mit ihm, hatte ihn vorher mit ach und Krach in den Katzenkorb gezwängt, sich die Arme von ihm zerkratzen lassen, nur um in der Praxis dann erfahren zu müssen, dass Oskar kerngesund sei und wohlmöglich die Frühlingsgefühle ausleben würde.
Na super! Dafür dieser ganze Aufwand. Und wieso jetzt, mit zehn Jahren Frühlingsgefühle? Hatte er sonst auch nie.
Gerade zuhause, hatte Ole den Käfig kaum geöffnet, als Oskar hinaus stürmte und Schock schwere Not fauchend an ihm vorbei hinauf auf den Kratzbaum jagte.
„Blöder Kater!“ Hatte er ihm noch hinterher gerufen.
Er überlegte kurz, den PC anzuschalten, hatte dann aber keine Lust auf die nervigen Popups, die ihm bei der ein oder anderen Seite ständig entgegen sprangen.
Trotz Popup Blocker schaffte es eine Seite doch immer, ihn damit zu nerven.
Er dachte an das Essen zurück und an das Gespräch, dass zwei Kolleginnen führten. Thema war Schwangerschaft und Entbindung und er hatte Widerwillen mehr mitbekommen, als er wollte.
Vom Einlauf vor der Entbindung war da die Rede. Genauso von den verschiedenen Frauen, die mit ihren Männern beim Geburtsvorbereitungskurs waren und die dort schon so manche Dame nervös gemacht hatten.
Wenn er irgendwann eine Frau hätte und Vater werden würde, würde er sich das aber zweimal überlegen, ob er bei der Geburt dabei sein wolle. Ihm wurde ja selbst schon ganz flau im Magen, wenn er sich selbst mal geschnitten hatte und das Blut sehen musste.
Er nahm sich die Fernbedienung und zappte durch das Abendprogramm. Dabei landete er auf dem dritten Programm bei einem alten Tatort. Der Mann mit der getönten achtziger Jahre Brille hatte so eine typische Männerhandtasche unter dem Arm geklemmt und ging zu seinem Auto.
So eine hatte sein Vater früher auch gehabt. Braunes, vergriffenes Leder, eine Schlaufe, die er sich immer über sein Handgelenk streifte und die Tasche teilweise hin und her baumeln ließ. Zum Glück war das heutzutage nicht mehr in und man sah nur noch die ganz alten Männer damit.
„Ohne seine Tasche, ist er eine Flasche.“ Hatte er damals seiner Schwester zugeflüstert. Und weil sie immer das Wort zum Sonntag hörten, entschieden sie, dass es ihr Zitat dafür sei.
…
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