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Jeden Tag kommt ein Teil zur Geschichte dazu, so dass am Ende des Jahres eine lange, spannende, traurige oder witzige Geschichte raus kommt.
Und das Beste daran: Ihr könnt mitmachen!
Einzige Voraussetzung dafür ist ein Kommentar unter dem Text. Dort dürft Ihr mir ein Wort hinterlassen, das am nächsten Tag in die Geschichte mit eingebaut wird.
Wichtig! Schreibt dazu, dass es sich um das Wort handelt. Denn "Super!", "Scheiße", "Mist" sehe ich als Kompliment oder Kritik. Steht es aber so drin, "Stichwort: Scheiße" kann ich es auch einarbeiten.
Die vorgeschlagenen Worte sind im Text dann gelb markiert...
38. Tag: 366 Tage Projekt: Die Mitmachgeschichte
...
Nachdem sein Vater Antje und Paul begrüsst hatte, setzte er sich zu ihm und sah ihn an.
"Und, wie gehts Dir? Gut ins neue Jahr gekommen?"
Ole zuckte mit den Schultern: "Naja, wie immer halt. Hab Silvester mit Freunden gefeiert."
"Und Deine Schwester?"
Sein Vater versuchte es immer wieder, aber Ole ließ sich nicht dazu bringen, Auskunft über Marie zu geben.
"Gehts gut." sagte er nur.
" Hat sie einen Freund? Was macht sie denn so?"
"Papa!"
"Meinst Du denn, sie wird mir irgendwann mal verzeihen?"
"Vielleicht irgendwann mal." Aber sie wussten beide, dass es ein Trugschluss war.
Seine Schwester hat ihm nie verziehen, dass er ihre Mutter damals mit dem Au Pair Mädchen betrogen hatte. Schon am Flughafen machte er ihr große Augen und flirtete sie sogar im Beisein seiner Frau an.
Er sah alles durch die rosarote Brille. Meinte, in der 18 jährigen Russin eine Seelenverwandte gefunden zu haben. Liebevoll nannte er sie seine "kleine Matroschka".
Die Einschulung von Marie mussten sie ohne Vater feiern. Er war nach einem fiesen Scheidungskrieg sofort wieder neu verheiratet. Mit der jungen Russin.
Eine Schweinerei! Wie alle Freunde seiner Mutter sagten, als sie davon hörten.
Ole konnte sich noch daran erinnern, wie sie zu dritt nach einer Wohnung suchten, sich die Mietkaution bei seinen Großeltern leihen mussten und nur wenige Freunde, mit Malerrollen und Farben bewaffnet, ihnen bei dem neuen Schritt ins Leben halfen.
Für sie war es dann eine kleine Genugtuung, als die Russin ihren Vater nach zwei Jahren verließ, nachdem sie ihn wie eine Weihnachtsgans ausgenommen hatte. Sie brannte dann mit einem reichen Anthoprologen durch. Sein Vater war am Boden zerstört.
"Gottes Mühlen mahlen, wenn auch langsam, aber sie mahlen." meinte seine Mutter damals. Sie hatte es nach der Trennung immer wieder wie ein Mantra aufgesagt.
Und Ole, der hatte seiner Schwester einen Traumfänger gebastelt, weil sie immer Albträume hatte.
Sie hatte ihm bis heute nicht verziehen. Genau wie seine Mutter.
"Uhhh, wer hatt denn da einen kleinen Stinker gemacht? Na komm, lass mich Deine volle Windel wechseln." Antje quiekte los und trug Paul in sein Zimmer.
Na mit der hat Gerd aber auch nicht wirklich nen Glückstreffer gelandet! Dachte Ole.
So sehr er seinen kleinen Bruder mochte, aber manchmal dachte er, wäre es besser gewesen, sie hätte die Antibabypille mal nicht abgesetzt. Sein Vater war einfach zu alt für ein kleines Kind und sie wirkte manchmal selbst so, als bräuchte sie noch einen Vater.
"Na, Lust auf unseren Männertag? Wo sind denn Deine Schwimmsachen?"
"Ich dachte mir, gehen wir beide doch einfach ein wenig spazieren oder eine Kleinigkeit essen."
"Okay, hauptsache, wir können unsere Männergespräche führen."
Ole schaute auf die Uhr, 12:38 Uhr. Er hatte noch sehr viel Zeit, die er mit seinem Vater verbringen konnte und komischerweise war ihm bei dem Gedanken unbehaglich zumute.
"Lass uns in den Stadtpark fahren, okay?"
Antje kam mit Paul wieder zurück ins Wohnzimmer.
"Wollt Ihr wieder los?"
"Ja, Männertag," sagte Gerd stolz.
"Dann lass mir bitte noch Geld da, damit ich zu Aldi gehen kann. Die haben da gerade so niedliche Hosen für Paul. Und ich will mir noch die Stehlampen fürs Wohnzimmer ansehen."
"Dann hol ihm noch eine von diesen Bob der Baumeister Posterrollen, falls sie noch welche von letzter Woche übrig haben."
Er legte ihr ein paar Scheine auf den Tisch und sah dann zu Ole.
Na dann lass uns mal los.
An der U-Bahn Station zog sich Ole eine 9-Uhr-Tageskarte für den Großbereich Hamburg. Sein Vater hatte eine Monatskarte.
Bis zur station Borgweg fuhren sie fast schweigsam.
...
Anmerkung: Durch die Verzögerung des Tages 38 und der McDonald Doppelnennung, habe ich mir erlaubt, dies in den heutigen, 39. Tag einzubauen. ;)
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