Info:
Jeden Tag kommt ein Teil zur Geschichte dazu, so dass am Ende des Jahres eine lange, spannende, traurige oder witzige Geschichte raus kommt.
Und das Beste daran: Ihr könnt mitmachen!
Einzige Voraussetzung dafür ist ein Kommentar unter dem Text. Dort dürft Ihr mir ein Wort hinterlassen, das am nächsten Tag in die Geschichte mit eingebaut wird.
Wichtig! Schreibt dazu, dass es sich um das Wort handelt. Denn "Super!", "Scheiße", "Mist" sehe ich als Kompliment oder Kritik. Steht es aber so drin, "Stichwort: Scheiße" kann ich es auch einarbeiten.
Die vorgeschlagenen Worte sind im Text dann gelb markiert...
39. Tag: 366 Tage Projekt: Die Mitmachgeschichte
...
"Bist Du eigentlich glücklich mit Deinem Leben?" fragte Ole seinen Vater, als sie an der U-Bahn Station einen Kaffee vom Kiosk tranken.
Sein Vater blinzelte ihn einen Moment an und er wusste, dass er voll ins schwarze getroffen hatte.
"Wie meinst Du das? Ich bin verheiratet, habe eine Frau und einen süßen Sohn. Stehe mit meinem großen Sohn hier und trinke einen Kaffee. Ja, ich bin glücklich."
"Komm, Du weißt, wie ich das meine."
"Du meinst, dass ich Euch und Deine Mutter verlassen habe, für Ivanka?"
Ole nickte.
"Glaube mir, das war mein größter Fehler und ich habe ihn bis heute bereut."
"Aber das wurde Dir erst bewußt, nachdem sie Dich sitzen gelassen hat."
Diesmal nickte sein Vater.
"Ich werde es nie wieder gut machen können."
Es war das erste Mal, dass sein Vater so offen mit ihm darüber sprach.
"Heute weiß ich, dass ich mich erst hätte austoben sollen und dann eine Familie gründen. Aber damals war ich einfach nur dumm. Ich kam an den Punkt, an dem ich mir sagte, dass es doch nicht schon alles sein konnte."
"Und da hast Du alles, was Du Dir aufgebaut hast, zum Fenster raus, direkt auf den Müll geschmissen."
"Nein, so kann man es nicht sagen."
"Doch, genau so und nicht anders." Ole sah ihn direkt an.
"Ich hatte doch keine Ahnung." versuchte er sich zu entschuldigen.
"Doch, hattest Du. Marie war erst fünf, als Du abgehauen bist. Sie hatte gar nichts verstanden. Nur, dass ihr Papi sie nicht mehr lieb hatte."
"Und das willst Du mir jetzt, über zwanzig Jahre später vorwerfen?"
Ole winkte ab. "Ach komm, lass."
"Nein, es ist schon okay. Aber ich kann es nicht mehr ändern und wir sollten versuchen, damit klar zu kommen und im Hier und Jetzt leben."
Sie warfen die Pappbecher in den Mülleimer und setzten ihren Weg zum Stadtpark fort.
Viel zu erzählen hatten sie sich nicht. Ein wenig über Paul und Antje, Ole von seiner Arbeit und dem Fahrrad Diebstahl.
Nach anderthalb Stunden waren sie wieder am Bahnhof und warteten auf den nächsten Zug.
Das Essen ließen sie sein. Keiner von beiden hatte nach diesem Gespräch wirklich Appetit.
Und so hielt Ole am späten Nachmittag, als er von seinem Vater wieder weg fuhr, nur kurz bei McDonalds und holte sich zwei Cheeseburger am McDrive.
...
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