Dienstag, 13. März 2012

73. Tag: 366 Tage Projekt: Die Mitmachgeschichte

ACHTUNG: Es werden nur die Worte berücksichtigt, die als Kommentar unter dem aktuellen Tag gesetzt wurden!!!!!!


Info:
Jeden Tag kommt ein Teil zur Geschichte dazu, so dass am Ende des Jahres eine lange, spannende, traurige oder witzige Geschichte raus kommt.
Und das Beste daran: Ihr könnt mitmachen!

Einzige Voraussetzung dafür ist ein Kommentar unter dem Text. Dort dürft Ihr mir ein Wort hinterlassen, das am nächsten Tag in die Geschichte mit eingebaut wird.
Wichtig! Schreibt dazu, dass es sich um das Wort handelt. Denn "Super!", "Scheiße", "Mist" sehe ich als Kompliment oder Kritik. Steht es aber so drin, "Stichwort: Scheiße" kann ich es auch einarbeiten.
Die vorgeschlagenen Worte sind im Text dann gelb markiert...



73. Tag: 366 Tage Projekt: Die Mitmachgeschichte
 ...
Das Essen schmeckte hervorragend und übertraf die Erwartungen aller.
Bernd schlug vor, den nächsten Studientag hier zu verbringen. Um die Reservierung würde er sich per Telefon kümmern, sobald er die genauen Termine wüßte.
Alle waren einverstanden.
Meike überfiel ihn nach ihrem zweiten Ouzo regelrecht mit einer Kuschelattacke. Sie hakte sich bei ihm unter und lehnte sich an. 
Sie war warm, wie ein Körnerkissen, roch verführerisch und weckte erneut diese verwirrenden Gefühle in ihm.
Wäre er das Eismeer, würde er sich binnen Sekunden zur Lavalandschaft verwandeln.
Kurz nach dem Essen löste sich die Gruppe mehr und mehr auf und auch Ole machte sich auf den Weg.
Meike begleitete ihn, da er sie mit seinem Wagen mitnahm.
Ihr Wagen hatte am Wochenende einen Getriebeschaden und Meike war auf Bus und Bahn angewiesen.
Weil ihre Wohnung auf seinem Weg lag, fuhr er sie rum.
Außerdem konnte er sie so angeduselt nicht mit den Öffentlichen fahren lassen.
"Oh man, wie peinlich. Sicherlich hast Du jetzt ein schlechtes Bild von mir." Sie sah ihn beschämt vom Beifahrersitz an.
"Ach was, wenn Du keinen Alkohol gewohnt bist, kann das ja mal passieren."
"Soll also heißen, dass Du das besser abkannst?"
"Na ich sowieso." er grinste sie an.
"Aber tu mir einen Gefallen und sing keine Kinderlieder."
"La, le, lu, nur der Mann im Mond schaut zu, wenn die kleinen Babys schlaaafen."
"Ach Du scheiße, hast Du sowas öfters?"
"Wieso, Kinderlieder sind doch der letzte Schrei. Hör Dir nur mal die Ballermann Hits an. Das Rote Pferd, Drei Chinesen mit dem Kontrabass. Alles Kinderlieder die jetzt erwachsene singen."
Sie holte ihre Nagelfeile aus ihrer Tasche und feilte sich lässig die Nägel.
Sie gefiel ihm. Schlagfertig, gleiche Interessen und hübsch war sie zudem. Blöde Sprüche prallten an ihr ab und kamen wie ein Boomerang zurück. Vielleicht sollte er mit ihr mal am Wochenende losziehen.
Als er in ihre Straße bog, sang sie gerade ein Lied von Elvis Presley aus dem Radio mit:
"Come on everybody and snap your fingers now
Come on everybody clap your hands real loud
Come on everybody take a real deep breath..."
"Und Du bist sicher, dass es Dir gut geht?"
"Tut mir leid, aber wir haben Sonntags immer den Tag damit verbracht, die Platten meines Vaters zu hören. Oldie95 versetzt mich immer zurück in die alte Zeit und während der Autofahrt muss ich einfach immer singen."
Ole musste schmunzeln. Sie schleuderte ihr schulterlanges Haar im Rhythmus umher und sah danach aus, als sei sie gerade aus dem Bett gekommen.
Andere Leute kaufen extra solch "Bad Hair Day" Gel für teures Geld. Dabei hätte man es so einfach haben können.
"Bist Du sicher, dass Du es alleine bis nach oben schaffst?"
"Hey, das waren nur zwei Ouzo. Ich bin zwar angeheitert, aber nicht völlig betrunken."
"Alles klar, dann bis morgen."
 Sie blieb noch einen Moment stehen und er konnte im Rückspiegel sehen, wie sie ihm zum Abschied gewunken hatte. Dann bog er um die Ecke und sie verschwand aus seiner Sicht.

Vor seinem Haus traf er Frau Müller, die mit einem Korb bepackt vom Einkaufen kam. Oben auf lagen zwei Netze mit Blumenzwiebeln und er stellte sich vor, wie sie mit ihren behandschuten Fingern in den Pferdeäpfeln wühlte, damit die Zwiebeln im Boden versenkt werden konnten.
"Ach der Herr Vedder. Wo kommen sie denn her?"
Immer diese Neugierde, dachte er.
"Guten Tag Frau Müller. Ich komme von der Arbeit."
"Von der Arbeit? Ach sie armer, da hatten sie aber lang zu tun."
Er nickte, schloss die Tür auf und nachdem auch Frau Vedder das Treppenhaus betrat, hastete er förmlich an den Briefkasten und dann die Treppen hinauf.
"Schönen Tag noch," brachte er schnell hervor, ehe er seine Haustür hinter sich verschloss.
In seinem Magen grummelte es und er ließ ordentlich einen fahren. 
Wer nicht hören will, muß fühlen! Er wusste doch genau, dass er von roten Zwiebeln immer fiese Blähungen bekam.
Aber bei dem heutigen essen konnte er einfach nicht widerstehen und hatte die großzügige Menge auf dem Lamm verspeist.
Jetzt konnte er zusehen, was er davon hatte. Er ging in die Küche und machte sich einen Fenchel, Kümmel, Anis Tee.
Während die Teebeutel ind em heißen Wasser zogen, stellte er den Wäscheständer auf den Balkon auf, packte eine Waschmaschine voll und stellte sie an.
Heute morgen hatte er das völlig vergessen und hoffte, am Abend daran zu denken, die Wäsche wieder rein zu holen.
Sein PC ratterte hoch und forderte sogleich ein neues Update seines Virenscanners.
Er prüfte die E-Mails lieber per iPhone, solange der Rechner beschäftigt war.
Werbung, Werbung und wieder Werbung.
Schöne Stoffhüllen für die Muttihefte. Als wenn er so etwas brauchen würde. Klick, gelöscht.
"Lassen sie ihren Penis verlängern," las er laut vor. "Brauch ich nicht!" Klick, gelöscht.
So arbeitete er sich durch die vielen Mails, blieb hier und da kurz stehen, las genauer und widmete sich dann der nächsten.
Bei Google News schaute er kurz in die Nachrichten, fand ein Bild von Ole von Beust mit völlig zusammenhanglosen Text.
Amazon empfahl ihm ein Buch über Wildgänse. Nur weil er für die Betreuung nach Was ist was Bücher geschaut hatte.
Bei Facebook entdeckte er dann von einer Freundin einen interessanten Beitrag: Unter dem Namen Zwergenaufstand hatte sie ein Schreibprojekt ins Leben gerufen. Das 366 Tage Projekt: Die Mitmachgeschichte. Jeder konnte Tischworte beisteuern und sie würde diese dann mit in die Geschichte einbauen.
Na mal sehen, wie lange sie das schafft, dachte er und setzte das Stichwort "Naturkatastrophe" drunter.
...



3 Kommentare:

  1. Cookies, Sturm der Liebe, Ablageordner, Goldbären, Theater, Orchester, ♥, 573, Wecker, Hartquerbahn

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  2. Stichwort: innerer Schweinehund, Müsli, gesunde Ernährung, Junk Food, brauner Daumen, Vorführung, Arbeitsverweigerung, Foto-Tour, Modelscout, Blitzanlage

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